Beispiele

An dieser Stelle veröffentlichen wir anonyme Auszüge aus Geburtsberichten, in denen ersichtlich wird, welchen Situationen Gebärende (und Fachpersonen) ausgesetzt sind. Bei diesen Auszügen handelt es sich um Geburtsberichte aus der Schweiz, die wir erhalten haben:


 

«Wir hören Sie schon schreien, aber wir können jetzt nichts machen. Wir haben keine Zeit.» (Geburtserlebnis nach Einleitung und mit mehrstündiger Wehentätigkeit ohne Pause dazwischen)


«Ein paar Minuten später stürmten Ärztin und Oberärztin rein und sagten, dass das Baby wahrscheinlich zu viel Stress hat und sie den Stresswert im Blut messen müssen. Ich wurde vorbereitet und konnte fast schon in letzter Sekunde noch unterbrechen und fragen was jetzt genau gemacht wird. Widerwillig antwortete man mir, dass man jetzt am Köpfchen des Kindes Blut nehmen muss für eine Untersuchung. Ich war völlig entsetzt und aufgelöst, die Ärztin hat aber schon mit der Untersuchung begonnen. Da mein Sohn noch viel zu weit oben war kamen sie mit ihren Instrumenten nicht an seinen Kopf. Die Ärztinnen wurden hektischer und der Ton wurde rauer, vor allem mit der Hebamme. Diese wurde gezwungen sich auf meinen Bauch zu lehnen um das Kind runterzudrücken. Als sie dies nicht gut genug gemacht hatte, wurde sie angefahren, sie soll sich doch einen Stuhl holen und auf den draufstehen, damit sie mehr Kraft hat. Ich weinte praktisch ununterbrochen und wurde ich sogar einmal von der Ärztin gefragt, was denn los sei und antwortete ihr im gleichen Tonfall, dass ich halt überfordert bin mit der Situation, woraufhin sie Ruhe gab. Die Hebamme entschuldigte sich die ganze Zeit und die Ärztinnen zogen ihr Ding durch. Dann kamen die Resultate, der Stresswert war zu hoch. Sie empfahlen einen Kaiserschnitt und betonten jedoch mehrmals, dass man schon noch warten könnte aber in den ca. 7 Stunden seit Einleitung gab es überhaupt keinen Fortschritt und der Stress könnte zu viel werden für das Kind.»


«Kaum waren sie weg setzten die Presswehen ein. Jemand zog von unten, jemand stiess von oben und Um 11 war sie da. Als der Kopf kam, spürte ich einen brennenden Riss. Der Damm wurde genäht, aber die Betäubung wirkte nicht. Trotz meinem Hinweis, wurde der Riss genäht. Ich erinnere mich heute noch an das Gefühl und den Schmerz der kalten Nadel.»


«Mit letzter Kraft stieg ich aus der Wanne.. setze mich aufs Bett und hab mein Kind auf mir gehabt.. es war so ein wundervoller Moment.

Bis der Arzt meinte man müsse mich nähen. Es ist wohl mehr gerissen als gehofft.. schon die Betäubungsspritzen waren die Hölle.. ich wollte schreien doch ich konnte nicht.. und dann ging es weiter..

jeder einzelne Stich.. jeder Stich fühlte sich so elend lang an.. so schmerzhaft.. ich war wie gelähmt.. ich sagte noch es schmerzt so extrem doch er nähte einfach weiter...»


«Um die empfohlene Amniotomie erfolgreich durchführen zu können wurde besprochen, dass dazu das Oxytocin nochmals kurz für 3 genügen starke Kontraktionen eingesetzt werden sollte. Ich bekräftigte, dass ich die am Nachmittag erlebten kontinuierlichen Wehen nicht nochmals erleben wolle. Entgegen unserer Abmachung wurde jedoch – ohne dies in irgendeiner Weise zu kommunizieren – die Oxytocin-Gabe weitergeführt und im Verlauf sogar stetig weiter erhöht, was wir erst nachträglich durch die erhöhte Einstellung am Infusiomat bemerkt haben. Auf unsere Nachfrage über dieses Vorgehen wurden wir auf ein Abwarten vertröstet. Im Verlauf erhöhte sie sogar weiter stillschweigend die Dosis auf jene Maximaldosis vom Nachmittag, bei welcher wegen zu starker Wehentätigkeit abgebrochen wurde.»


«Am Montagmorgen öffneten sie  die Fruchtblase von unserem Sohn, damit es vorwärts geht. Wir waren dann die ganze Zeit komplett alleine im Kreisssaal ohne Hebamme oder Ärztin. Als ich Presswehen bekam sagte ich meinem Mann er müsse sofort jemanden holen. Es kam dann nach mehreren Presswehen endlich eine Hebamme. Diese lachte mich aber aus und meinte so schnell gehe eine Geburt nicht ich solle nicht so einen Schwachsinn erzählen. Als sie den Muttermund kontrollierte erschrak sie, da er fast komplett offen war und ich Recht hatte.»


«Am nächsten Morgen kam die Hebamme, welche Nachtdienst hatte, um 6 Uhr ins Zimmer um mich ans CTG zu hängen. Kurz danach ging sie raus, sie sagte nur, sie müsse meinem Gyni bescheid geben wie es uns geht....keine 5 Min später kam sie wieder ins Zimmer, schmiss mir das Spitalhemd entgegen und sagte:"leget das ah, mir müesse gah schnäfle!»


«Bei ET + 3 mussten wir ins Spital zur Einleitung. Ich bekam alle 3 Stunden ein Medikament welches aber keine Wehen auslöste. 3 Tage lang wurde ich alle 3 Stunden am Muttermund untersucht. Von vielen verschiedenen Hebammen. Ich wurde immer wieder gefragt, ob ich denn keinen Kaiserschnitt wolle. Das wollten wir nicht, da es dazu meiner Meinung nach auch keinen Grund gab. ( Ich fühlte mich gut und dem Baby gings auch gut). Bei ET + 6 kam mein FA, er sagte er würde jetzt mal den Muttermund untersuchen. Dabei drückte er mir mit dem Ellbogen auf dem Bauch während die andere Hand in mir drin war. Ich schrie und weinte fürchterlich. Es fühlte sich an wie eine Vergewaltigung.Die Hebamme die dabei war drehte sich weg und sagte mir danach, sie könne dies nicht mit ansehen.»


«Die Wehen wurden in der Nacht immer schlimmer und ich verlor viel Fruchtwasser, als ich klingelet damit man mir gegen den Wehensturm etwas gab, kam die Hebamme und schnauzte mich an, das sie mir nichts mehr geben könne und ich schlafen soll. Die Nacht war unerträglich ich weinte nur noch und fühlte mich einsam.

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Leider war meine Gynäkologin auch wieder anwesend, sie fand ich müsse auf dem Rücken gebären die Beine in den Fusshaltern, immer wieder sagte sie mir ich müsse pressen und irgendwann meinte sie nur noch, wene er jetzt nicht kommt machen wir einen Kaiserschnitt, da die Herztöne vom Baby nicht mehr gut sind. Ich spürte aber das er kommen wollte, nur irgendetwas hindert ihn daran. Irgendwann griff die Ärztin in meine Vagina und sie drehte und drückte rum, ich weinte vor Schmerz und wusste nicht was los ist. Als sie dann auch noch die Geburtszange holte, war ich am Ende meiner Kräfte. Ich raffte mich noch ein letztes Mal auf und presste und da kam mein perfekter Junge. Er hatte Mühe durch mein Becken zu kommen, da er die Nabelschnur zweimal um den Hals hatte, was niemand bemerkte. Zum Glück ging es ihm gut und er wurde mir auf die Brust gelegt. Ich schaute ihn an und war überwältig vor Glück er war wunderschön und perfekt. Doch leider war es noch nicht vorbei, die Ärztin begann auf meinem Unterbauch herum zudrücken und auf einmal kam die Plazenta raus und gleich 1.5 Liter Blut hinterher. Plötzlich riss man mir das Baby aus den Armen und gab es meinem Mann. Die Ärztin war total überfordert, sie wusste nicht was sie machen soll. Ich probierte mich aufzurichten und sah überall Blut, der ganze Raum und sie alles war voll mit Blut. Plötzlich hatte sie ihre Faust in meine Gebärmutter gesteckt um die Blutung zu stoppen , es kamen immer mehr Leute rein, die Türe wurde aufgelassen jeder konnte mich unten ohne dort liegen sehen, es wurde rumgeschrien und die Schuld wurde sich gegenseitig zugeschoben.

...

 

Ich war froh als wir nach 4 Tagen endlich nach Hause gehen konnten. Das beste aber war das ich etwa einen Monat nach der Geburt eine Endometritis bekam und meine Frauenärztin das nicht diagnostiziert hat, auch das ich nach drei Monaten wieder stark geblutet hat, hat sie falsch diagnostiziert. Sie sagte das sei meine Periode, zwei ihrer Kolleginen bestätigten das noch. Bei einer Zweitmeinung in einer anderen Klinik wurden die Gründe für meine Blutungen und Schmerzen gefunden. Ich hatte noch Plazentareste in meiner Gebärmutter.
 
Nach diesen Vorfällen habe ich dirket meine Ärztin gewechselt. Das alles war eine Erstgeburt, für die Geburt habe ich mich extra Halbprivat versichern lassen, damit ich meine Frauenärztin dabei habe, von der ich dachte, sie achtet auf mich und hilft mir durch die Geburt.»